Betrugsfall an Schweizer Schulen zeigt: Microsoft ist überflüssig und zu teuer
Themen: Bildung, Microsoft, Open Source, Schulen
MEDIENMITTEILUNG SWISS OPEN SYSTEMS USER GROUP /CH/OPEN
Zürich, 9. August 2013
Der mutmassliche Betrugsfall eines Microsoft-Managers bei den Schweizer Schulen ist ein bedauerlicher Fehltritt eines Einzelnen. Gleichzeitig wurde er aber nur darum möglich, weil im Bildungssektor zu hohe Abhängigkeit von Microsoft besteht und zu viel Geld für proprietäre Software ausgegeben wird. Open Source Software ist eine günstige und praktische Alternative für Schulen, die vom Verein /ch/open gefördert und nun auch durch educa.ch weiter vorangetrieben wird.
Wie durch die NZZ aufgedeckt wurde, hat sich der Microsoft-Verkaufsleiter für Schweizer Bildungsorganisationen jahrelang an Lizenzverkäufen bei den Schulen bereichert. Laut der Handelszeitung können nun die gekündigten Verträge zu wesentlich höheren Software-Preisen bei Schulen führen.
Als Microsoft-Alternative fördert der Verein Swiss Open Systems User Group /ch/open den Einsatz von Open Source an Schulen. Seit 2007 führt die /ch/open jährlich eine Tagung für ICT-Verantwortliche von Schulen durch. Dort werden aktuelle Beispiele und Lösungen präsentiert, wie Open Source Software im Unterricht und für die Infrastruktur von Schulen erfolgreich eingesetzt werden kann. Der nächste Anlass findet am Samstag, 29. März 2014 an der EB Zürich statt.
Dass Microsoft an Schulen eigentlich überflüssig ist, zeigt der Kanton Genf. Dort migriert das Bildungsdepartement zur Zeit mehrere Tausend Schularbeitsplätze von Windows auf Ubuntu mit LibreOffice statt Microsoft Office. So ist der Kanton Genf in keiner Weise durch die gekündigten Microsoft-Verträge tangiert.
Eine andere Alternative zu Microsoft ist der Linux-basierte Lernstick. Die Beratungsstelle für digitale Medien in Schule und Unterricht (imedias) der Fachhochschule Nordwestschweiz entwickelt und wartet diesen USB-Stick. Mit dem Lernstick können Schulen auf unkomplizierte und günstige Weise Open Source Software einsetzen und auf Microsoft verzichten. Der Lernstick ist gut dokumentiert und wird an Dutzenden von Schulen in der Schweiz und im Ausland eingesetzt.
Auch das Schweizer Medieninstitut für Bildung und Kultur educa.ch propagiert den Lernstick auf seiner Website. Ausserdem ist die /ch/open zur Zeit in Gesprächen mit educa.ch um Open Source Software an Schulen weiter zu fördern und die Rahmenbedingungen beim Wechsel auf Open Source Software verbessern.
Kontakt
Dr. Matthias Stürmer, Vorstand /ch/open
matthias.stuermer@ch-open.ch, Tel. +41 76 368 81 65
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Alle Ihre Hinweise sind sehr gut, ein wichtiger pragmatischer fehlt aber! Es ist auch ein guter gangbarer Weg auf seinem System solange zu bleiben, bis es ausgereizt ist. (Sicherheit beachten). Für Lehrkräfte die mit vielen Dingen sehr gefordert sind, ist wohl der Umstieg auf Libreoffice machbar, aber wichtig ist dass man die kleinen wichtigen Unterschiede gezeigt bekommt.
Für die Kinder ist es einfacher – SIE haben es verdient von Anfang an das Richtige zu lernen!
Der Kanton Genf macht es vor mit der konsequenten Umstellung auf OSS, die in Schulen gut möglich ist!
Es braucht halt alles seine Zeit! Ich hoffe ich erlebe es noch vor der Pensionierung 😉 -
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