Rückblick: Open Source Roundtable bei der SBB
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Rückblick: Open Source Roundtable bei der SBB
Parldigi durfte am Mittwoch, 30. November 2022 den Open Source Roundtable bei der SBB im Wankdorf organisieren. Mitarbeitende der SBB und Partnerunternehmen von Parldigi wurden eingeladen, sich über die Initialisierung und die Entwicklung von Open Source Communities zu informieren. Die 100 Teilnehmenden konnten sich einen Nachmittag lang über die Chancen und Herausforderungen von Open Source austauschen.
Die Veranstaltung eröffneten Gerhard Andrey, Nationalrat und Kernteammitglied von Parldigi, Gregor Ochsenbein vom BAV, und Jochen Decker, CIO der SBB. Die drei betonten die Wichtigkeit der Interoperabilität, der Zusammenarbeit und der Weiterentwicklung des Wissens rund um Open Source Anwendungen.
Anschliessend zeigten Open Source Fachleute im Rahmen von Impulsreferaten ihre Erfahrungen im Open Source Community Building und Management auf.
Mahalia Stephan, Product Owner Digitalisierung SBB, und Baltisar Oswald, Software Architekt SBB, präsentierten zwei Beispiele zum Thema Open Source bei der SBB. Unter anderem stellte Mahalia Stephan die OpenRail Foundation vor. Bei der Open Rail Foundation geht es im Wesentlichen um das Teilen von bahnspezifischen Entwicklungen. Das können Bahnunternehmungen sein, aber auch andere Branchenteilnehmer.
Darauffolgend sprach Bruno Santschi, COO Puzzle ITC, über die Partizipationsplattform Decidim. Hierbei ging es um die Partizipationsstufen und Partizipationsmöglichkeiten zur Stärkung von Gemeinschaften und den Miteinbezug der Mitglieder in den Entscheidungs- und Entwicklungsprozess.
Christian Zosel, Software Engineer Adfinis, zeigte die Learnings zu Inosca und berichtete über das Change-Management der Community um die gemeinsame Entwicklung, Sanierung, und Modernisierung von Modulen zu erarbeiten.
Nach einer Pause ging es weiter mit der Präsentation zu Finanzierungsmodellen von Open Source Projekten von Emmanuel Belo, GIS & Digital Excellence bei Camptocamp. Er machte geltend, dass Open Source kein Projekt ist, sondern ein Produkt, das kontinuierlich gepflegt werden muss. Alle können von Unternehmen profitieren, die sich in den Communities engagieren und regelmässig Beiträge leisten.
Adrian Zimmermann, Geschäftsleiter Snowflake Productions GmbH, stellte im Anschluss die TYPO3 Association und GmbH vor und sprach über die Entstehungsgeschichte der TYPO3-Community. Was mit einem Snowboard-Wochenende in Bad Gastein begann, entwickelte sich neben der Piste schnell zu einem internationalen Netzwerk mit gemeinsamen Projekten, einer grossen Community, und schlussendlich zur TYPO3 Association.
Roger Meier, Service Owner code.siemens.com bei Siemens, legte die Entstehung einer Open Source Community in einem Grosskonzern dar, indem er das Beispiel des code.siemens.-Projektes und dessen Entwicklung von einem Link in einem Twitter-Post zu einem Projekt mit 12 Teilzeitmitarbeitenden gab.
Am Ende der Inputreferate wurde die Veranstaltung in drei parallele Sessions aufgeteilt, in denen sich die Teilnehmenden mit erfahrenen Fachpersonen zu relevanten Themen austauschen konnten und ihre Fragen zu den vielfältigen Open Source Aspekten beantwortet wurden.
1. Geschäftsmodelle und Finanzierungsmöglichkeiten
Christian Rosenthal und Claudio Serrano von SUSE leiteten die Fachsession, in der sie die Teilnehmenden über unterschiedliche Geschäftsmodelle wie Services und Subscriptions informierten und verschiedene Akteure im Open Source Ökosystem vorstellten. Weiter wurden verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten von Open Source Projekten angesprochen und diskutiert.
Prof. iur. Simon Schlauri stellte die wichtigsten Open Source Lizenzen vor und erläuterte deren Unterschiede. Insbesondere wurde erörtert, wie die Wahl der Open Source Lizenz die Community und das Geschäftsmodell beeinflusst.
3. Community Building und Management
Chris Eberle und Dominik Wotruba von RedHat tauschten sich mit den Teilnehmenden über den Aufbau und die Weiterentwicklung von Open Source Communities aus. Es wurden zudem die typischen Erfolgsfaktoren (bspw. Kommunikation) und Herausforderungen (bspw. Forking) beim Community Building betrachtet.
„Open Source bedeutet Zusammenarbeit von Entwickler bis Nutzer. Innovation und Erfolg sind nur möglich, wenn es viele Contributors und eine stabile Kultur innerhalb der Community gibt.“
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