Über Parldigi
Die Parlamentarische Gruppe
Die 2009 gegründete Parlamentarische Gruppe Digitale Nachhaltigkeit (Parldigi) ist eine interfraktionelle Vereinigung, eingetragen im Verzeichnis der parlamentarischen Gruppen der Bundesversammlung. Parldigi setzt sich ein für den digital nachhaltigen Umgang mit Wissensgütern mittels parlamentarischen Vorstössen, Dinner Anlässen, Open Hearings, Medienmitteilungen sowie Blog-Einträgen. Der parlamentarischen Gruppe gehören rund 40 National- und StänderätInnen aus den Parteien FDP, SP, SVP, Mitte, Grüne, GLP und EVP an. Seit 2021 führt der Verein Parldigi die Geschäftsstelle der parlamentarischen Gruppe. Juristische Personen (Firmen, Verbände etc.) sowie Amtsträgerinnen und Amtsträger aus allen föderalen Stufen können Mitglied des Vereins werden.
Digitalisierung als Chance
Wissen ist für die Schweiz von grosser volkswirtschaftlicher Bedeutung: Bildung der Bevölkerung, Innovationskraft der Unternehmen, Effizienz in der öffentlichen Verwaltung, Exzellenz in der Wissenschaft – fast alle Gesellschaftsbereiche setzen die langfristige und offene Verfügbarkeit von Wissensgütern voraus. Im Informationszeitalter eröffnet die fortschreitende Digitalisierung für unser Land grosse Potenziale, die zur Herstellung und Verbreitung von Wissensgütern erschlossen werden können und so dem Nutzen der gesamten Volkswirtschaft dienen. Doch neue Technologien schaffen auch neue Herausforderungen, beispielsweise in der langfristigen Weiterentwicklung von Software unabhängig von einzelnen Konzernen oder in der sicheren Archivierung digitaler Daten.
Schwerpunkte der Parldigi
Open Source Software
Software unter einer Open Source Lizenz kann beliebig genutzt und weiterentwickelt werden. Dies reduziert die Abhängigkeit von IT-Herstellern, erhöht die langfristige Kosteneffizienz und verbessert Transparenz und Sicherheit der Informatik.
Open Standards
Standardisierte Schnittstellen und Dateiformate sind die Basis für Interoperabilität und Austauschfähigkeit in der Informations- und Kommunikationstechnologie und bilden damit die Grundlage für nachhaltige Systeme mit hoher Investitionssicherheit.
Open Data
Alle Daten aus Verwaltung und öffentlichen Institutionen, die mit Steuergeldern erstellt wurden und nicht datenschutz- oder sicherheitsrelevant sind, sollen in maschinenlesbarem Format kostenfrei publiziert werden.
Open Government
Durch Digitalisierung in Politik und öffentlicher Verwaltung soll Transparenz, Partizipation und Kollaboration ermöglicht werden.
Open Access
Von der Gesellschaft finanzierte Forschungs- und Bildungsergebnisse sollen als öffentliche Güter frei verfügbar und unter offenen Lizenzen zugänglich sein.
Open Content
Offene, partizipative Modelle kultureller Produktion wie Wikipedia und Creative Commons begründen gesellschaftlichen Mehrwert und sind zu fördern, indem mit öffentlichen Geldern finanzierte Inhalte frei zugänglich gemacht werden.
Open Internet
Internetzugang ist eine wichtige Grundlage der heutigen Demokratie und eine Quelle wirtschaftlicher Innovation. Deshalb sollen Netzneutralität gewährleistet und keine Netzsperren angewendet werden.
Die Icons zu den Schwerpunkten und Voraussetzungen der digitalen Nachhaltigkeit sind unter der Creative Commons Zero CC0 Lizenz freigegeben:
Geschäftsleitung
Matthias Stürmer ist Geschäftsleiter der Parlamentarischen Gruppe Digitale Nachhaltigkeit sowie Leiter des Institut Public Sector Transformation (IPST) der Berner Fachhochschule. Im Rahmen seiner Dozentur für Digitale Nachhaltigkeit befasst er sich in der Lehre, Forschung und Beratung mit Digitalisierungs-Themen wie digitale Nachhaltigkeit, Open Source Software, Open Data, Linked Data, Open Government, Smart City und ICT-Beschaffung. Von 2009 bis 2013 arbeitete Matthias Stürmer als Senior Consultant bzw. Manager bei EY (Ernst & Young) sowie als Projektleiter beim Schweizer Software-Unternehmen Liip AG. Zuvor doktorierte er an der ETH Zürich am Lehrstuhl für Strategisches Management und Innovation und erforschte dort die Zusammenarbeit zwischen Open Source Communities und Technologie-Unternehmen. Er hat an der Universität Bern Betriebswirtschaft und Informatik studiert und 2005 sein Studium mit einer Lizenziatsarbeit zu Open Source Community Building abgeschlossen. Matthias Stürmer ist Präsident des Digital Impact Network sowie Vorstandsmitglied der Vereine CH Open und Opendata.ch. Als Mitglied der Arbeitsgruppe Smart Capital Region wirkt er bei der Digitalisierung der Hauptstadtregion Schweiz mit. Ausserdem war er als EVP-Stadtrat Mitglied des Parlaments von Bern.