Tisa-Informationsleck. Angriffe auf Datenschutz, Netzneutralität und Open-Source-Software
Dieser Antrag wurde eingereicht von:
Balthasar Glättli
Nationalrat
Eingereicht am: 21.09.2016
30.09.2016 - 16.5429
Stufe: Nationale Vorstösse
Stand der Beratung: Erledigt
Die neuesten Tisa-Leaks zeigen: Das offene und freie Netz ist bedroht. Die Initiative European Digital Rights (Edri) analysiert:
– der Datenschutz soll auf Druck internationaler Konzerne geschwächt werden;
– Staaten dürften bei Software-Aufträgen keine Quellcodeveröffentlichung (Open Source) verlangen;
– eine strikte Regelung der Netzneutralität würde Einzelstaaten verunmöglicht.
1. Wie steht der Bundesrat je zu den einzelnen Punkten?
2. Welche würden für ihn eine Tisa-Unterzeichnung verunmöglichen?
Antwort des Bundesrates vom 26.09.2016:
Der Bundesrat kommentiert von unbekannter Seite an die Öffentlichkeit gebrachtes Textmaterial grundsätzlich nicht.
Zur Beantwortung der drei Punkte des Fragestellers ist darauf hinzuweisen, dass die im Tisa-Prozess eingebrachten Textvorschläge die Positionen einzelner Parteien darstellen und – wie in anderen ähnlichen Verhandlungen – der Verhandlungsdynamik und einem regen Abänderungs- und Verwerfungsprozess unterliegen. Deshalb lassen sich im aktuellen Stadium der Tisa-Verhandlungen auf Grundlage eines Textvorschlags keine Prognosen für ein allfälliges Verhandlungsresultat ableiten.
Die Schweiz wird keine Regeln übernehmen, die mit unserer Politik in Sachen Daten- oder Persönlichkeitsschutz oder Netzzugang nicht vereinbar sind. Im Übrigen ist nicht vorgesehen, dass Tisa Regeln zu öffentlichen Beschaffungen und damit verknüpften Bedingungen enthalten wird.