Microsoft Server-Lizenzierung in der städtischen Informatik: Wahl der Lizenzierungsvariante; Kredit [DE]
Eingereichter Text
1. Worum es geht
Gegenstand des vorliegenden Antrags bilden die Microsoft Server Lizenzen für die Server der städtischen Informatikdienste. Server sind Computer, auf welchen eine Server Software oder eine Gruppe von Server-Programmen läuft und für Clients (in der Stadt Bern sind dies die einzelnen Arbeitsplatzcomputer) zur Verfügung gestellt werden. Mit jedem städtischen Server, der in Betrieb genommen wird, müssen auch die zugehörigen Lizenzen für die darauf ausgeführte Software (Betriebssystem, Datenbanken, Applikationen, etc.) beschafft werden. Das Gleiche gilt bei der Durchführung von Upgrades, bei der Installation einer neuen SoftwareVersion. In der Vergangenheit wurden die Lizenzen von Microsoft in der Regel projektbezogen einzeln beschafft und ohne Software-Wartung bis zur Ablösung durch eine neue Version genutzt. Dieses Vorgehen war bis anhin sinnvoll, da ein Server und die zugehörige Software häufig mehrere Jahre unverändert in Betrieb waren, was entsprechend lange Lizenz-Laufzeiten zur Folge hatte.
Inzwischen hat sich das Informatik-Umfeld jedoch deutlich verändert: Die Software-Lebenszyklen werden immer kürzer, mit der Server-Virtualisierung und dem Einsatz neuer Technologien kommen andere Lizenzmodelle zum Tragen, die Abhängigkeiten zu anderen Technologien und Applikationen steigen und die Kundinnen und Kunden der Informatikdienste erwarten flexible Produkte, mit welchen ihre Bedürfnisse zu jeder Zeit optimal abgedeckt werden. Hierzu braucht es eine möglichst flexible Serverarchitektur. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden und um ein effizientes und juristisch einwandfreies Lizenzmanagement zu gewährleisten, hat die Direktion für Finanzen, Personal und Informatik (Informatikdienste) die heutige Lizenzsituation überprüft und einen Wechsel von der heutigen Lizenzierungsvariante zu einer Variante mit Enterprise Agreement vorgeschlagen. Mit Antrag vom 23. August 2011 hat der Gemeinderat dem Stadtrat den hierfür nötigen Kredit in der Höhe von Fr. 330’165.00 beantragt.
Mit SRB 439 vom 20. Oktober 2011 hat der Stadtrat beschlossen, die Vorlage für die Microsoft Server-Lizenzierung mit Auflagen zur Überarbeitung an den Gemeinderat zurückzuweisen. Aufgrund der Rückweisung hat die zuständige Direktion für Finanzen, Personal und Informatik (Informatikdienste) zwischenzeitlich Abklärungen vorgenommen, um den Auflagen des Stadtrats nachzukommen. So wurden rund 50 Applikationslieferantinnen und -lieferanten bezüglich der Linux-Fähigkeit ihrer Produkte befragt.
Nach Vorliegen der Umfrageergebnisse hält der Gemeinderat an der Beschaffung von Microsoft Server Lizenzen unter dem Enterprise Agreement als kostengünstigste Lösung fest. Im Vergleich zum ursprünglichen Antrag an den Stadtrat sind die Kosten von Fr. 330’165.00 auf noch Fr. 299’504.00 gesunken. Diese Kostenreduktion ergibt sich aus einem Wechsel des Lizenzierungsmodells durch Microsoft (Core- statt Prozessor-basierend bzw. Core- statt Client-basierend). Aufgrund der geänderten Ausgangslage hat der Gemeinderat den entsprechenden Kredit in abschliessender Kompetenz bereits gesprochen. Mit vorliegendem Stadtratsvortrag werden nochmals die unterschiedlichen Lizenzierungsvarianten dargelegt und die Auflagen des Stadtrats erfüllt.
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